Die Beeren beim Sauvignon blanc sitzen dicht aneinander und sind daher anfällig für die Edelfäule – Botrytis cinerea. Vor 10 Tagen hätten wir noch etwa drei Viertel aller Trauben lesen können, aber damals waren sie noch nicht reif genug. Jetzt sind sie reif, aber schon zur Hälfte mit Edelfäule befallen. Jetzt ist das Stadium der Edelfäule entscheidend für die Leser. Sind die edelfaulen Beeren noch prall und gänzlich ohne Pilzrasen, so kann die Traube mit 20% solcher Beeren noch genommen werden. Alle Trauben mit höheren Anteilen an beginnender Edelfäule und Trauben deren Beeren bereits Pilzrasen aufweisen werden am Rebstock belassen. Die Chance in ein paar Wochen eine Beerenauslese oder gar eine Trockenbeerenauslese ernten zu können ist groß.
Bilderklärung: Bild 1 – vor der Lese
Bild 2 und 3 – es wird ausgelesen
Bild 4, 5 und 6 – nach der Lese, es bleibt viel zurück und wir hoffen auf feine Süßweine
Freude in der Lesemannschaft! Beim Blaufränkischen haben wir um 10 Uhr Vormittag schon mehr gelesen als gestern den ganzen Tag. Die Trauben sind 100% gesund, dickschalig und süß - dementsprechend schnell geht es voran.
15 Leser waren in der Ried Dürr, um die 84 Ar (0,84 Hektar) Pinot Noir zu lesen. Fast wäre uns der Tag zu kurz geworden. Auch hier mussten wir sehr genau auslesen und der Ertrag liegt bei etwa 20 Hektoliter pro Hektar. Zur Info: in Österreich sind 67,5 Hektoliter pro Hektar erlaubt. Wenn er gut wird, dann hat sich die Arbeit über das ganze Jahr gelohnt. Morgen lesen wir Blaufränkisch – wir freuen uns schon!
EN in Verteilung
LG
Gerald Schnabel
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Von: Gerald Schnabel [mailto:schnabel@aws.at]
Gesendet: Dienstag, 16. September 2014 17:30
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Betreff: Ein schwieriges Jahr
Nach 100 Litern Regen pro Quadratmeter über das vergangene Wochenende verteilt geht es nun weiter mit der Lese. Die Fäulnis vernichtet bereits einen Teil der Ernte. Wir schneiden diese Bereiche aus den Trauben großflächig weg, wobei wir auch etliche Beeren, welche gesund sind mit wegschneiden, um nur ja nichts von den mit Fäulnis befallenen Teilen in den Keller zu bekommen.
Das Ergebnis ist besser als man nach der Witterung der letzten Wochen erwarten konnte. Trotzdem hoffen wir inständig auf trockenes, windiges Wetter.
Nach 100 Litern Regen pro Quadratmeter über das vergangene Wochenende verteilt geht es nun weiter mit der Lese. Die Fäulnis vernichtet bereits einen Teil der Ernte. Wir schneiden diese Bereiche aus den Trauben großflächig weg, wobei wir auch etliche Beeren, welche gesund sind mit wegschneiden, um nur ja nichts von den mit Fäulnis befallenen Teilen in den Keller zu bekommen.
Das Ergebnis ist besser als man nach der Witterung der letzten Wochen erwarten konnte. Trotzdem hoffen wir inständig auf trockenes, windiges Wetter.
Nach einem bis auf die letzten drei Wochen idealen Witterungsverlauf haben wir am Dienstag mit der Lese begonnen. Die feuchte Periode, welche immer noch andauert, begünstigt die Bildung von Botrytis cinerea, die – je nach Reifegrad der befallenen Trauben - Sauer- oder Edelfäule genannt wird. Dieser Pilz perforiert die Beerenhaut und verändert die Inhaltsstoffe der Beere. Was für Süßwein gut sein kann, für die trockenen Weine und vor allem für die Rotweine ist es Gift. Auch schafft die Botrytis in dieser nassen und warmen Witterung die Eintrittspforte für Essigfäule.
Wir sind daher seit zwei Wochen damit beschäftigt die befallenen Beeren vorsichtig aus den Trauben zu entfernen. Jetzt bei der Ernte wird direkt im Weingarten jede Traube von den Lesern auf ihre Gesundheit geprüft. Befallene Beeren, Traubenteile und sogar ganze Trauben werden ausgesondert und im Weingarten belassen. Nur gesunde Trauben finden ihren Weg ins Weingut. Der Leseaufwand für Zweigelt, Pinot Noir und Sauvignon blanc steigt dadurch enorm. Den später reifenden Sorten Chardonnay, Blaufränkisch und Cabernet Sauvignon konnte das Wetter bislang keinen Schaden zufügen. Wir hoffen auf eine baldige Besserung des Wetters!
